Als am Donnerstag, den 24.02.2022 Russland die Ukraine angegriffen hat, war jeder geschockt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich für die Polaris Media GmbH und alle Mitarbeiter waren sich einig: „Wir müssen etwas tun.“ „Wir müssen den Menschen helfen.“.
Die Idee war geboren und alle haben mitgezogen. Die Geschäftsführung hat die Hälfte der Mitarbeiter freigestellt. Keiner musste Urlaub nehmen geschweige denn unbezahlten Urlaub nehmen. Schnell war klar, wir werden mit 1 bis 2 Fahrzeugen an die Grenze fahren.
Also bildeten wir Teams und erstellten eine Homepage. Auch das Datum stand fest, es sollte am 06.03. losgehen.
Ursprünglich gingen wir von maximal 2 Transportern aus, doch standen uns schlussendlich 3 Busse à 9 Plätze, ein großer Crafter plus 5 Meter Anhänger und einen kleinen Hänger kostenfrei zur Verfügung.
Es kamen Spenden von einfach überall. DM hat uns gleich Palettenweise Hygieneartikel überlassen.
Ein Fitnesstudiobetreiber aus Borken hat so viel Spenden gesammelt, das ein kompletter Crafter randvoll war.
Leute haben Geld fürs Tanken gespendet.
Dem folgte eine große Spendenaktion in Offenbach. Sonntags, mitten auf dem Marktplatz. Es waren so viele Spenden, dass wir eine komplette Ladung des Crafter an eine weitere Hilfsorganisation weitergeleitet haben. Die Busse, der Transporter und die beiden Hänger waren randvoll.
Wie geplant fuhr der Konvoi am Nachmittag des 06.03 in Richtung Polen. Eine Firma, welche bis dahin keinen Kontakt zu uns hatte, spendete ein Hotelzimmer für die Helfer. An der polnisch ukrainischen-Grenze wartete ein LKW auf uns, in welchen wir die Hilfsgüter umluden. Mit den leeren Fahrzeugen fuhren wir nach Krakowiec, nördlich von Medyka. In einer alten Grundschule kamen ganze Reisebusse voller Flüchtlinge an. Diese Bilder von flüchtenden Menschen waren für uns alle eindrucksvoll und erschreckend. Und wir wussten, dass hier auch in Zukunft weitere Hilfe nötig sein wird.
Für vier der 20 Flüchtenden, welche wir mit zurück nach Deutschland nahmen, stellten meine Partnerin und ich, einen Teil unseres Hauses zur Verfügung. Seit 6 Monaten wohnen sie nun bei uns, und es fühlt sich nicht mehr nach Fremden an, sondern nach Familie.
Das ist mein Antrieb. Das ist der Grund warum ich Teil von #roadtoukraine war und jetzt ein Teil von HAILOG Crew e.V. bin. Weil die Menschen in der Ukraine es verdient haben. Weil Sie es verdient haben, dass man gemeinsam einsteht für Frieden, für Hilfe, für Zusammenhalt und ein Leben in dem Krieg nicht den Alltag bestimmt. Und daher zählt jeder Beitrag. Ob Geldspenden, Sachspenden, Wohnraum oder Unterstützung der Geflüchteten hier in Deutschland.
Da wir nun an einem harten Beispiel lernen konnten, wie wichtig Engagement und Hilfsbereitschaft sein können, haben wir unseren Verein gegründet. Und das nicht nur für die Ukraine. Sollte hier in Deutschland, oder an einem anderen Ort unsere Hilfe benötigt und möglich sein, so werden wir auch hier unterstützen. Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Zum Abschluss eine Bitte: Unterstützen Sie uns! Helfen Sie uns, anderen Menschen zu helfen. Wir investieren unsere Zeit gerne. Sollten Sie uns als Mitglied, Fördermitglied oder Spender unterstützen können, wären wir Ihnen für Ihren Beitrag sehr dankbar.
Autor: Sebastian Reuter
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